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Wasser ist Lebensmittel Nr. 1 – Qualitätssicherung durch automatische Freispülarmaturen in nicht dauerhaft genutzten Einheiten

von Michael Wintzer | Bayerische Immobilien Management GmbH

Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel. Täglich vertrauen wir darauf, dass nur bestes Trinkwasser aus unserem Wasserhahn fließt. Auf vielseitige Art und Weise begegnet uns das „nasse Element“ Tag für Tag. Jedoch ist Wasser nicht gleich Wasser. Vor allem stehendes Wasser im Leitungsnetz – das Stagnationswasser ist kritisch zu betrachten.

So schreibt der Gesetzgeber bereits seit vielen Jahren in seiner Trinwasserverordnung u. a. eine regelmäßige, meist im Turnus von drei Jahren durchzuführende, orientierende Beprobung des Warmwassers auf Legionellenbefall vor.

Gerade in Großstädten wie München mit ihren vielen Zweit- und Ferienwohnungen werden in einzelnen Wohnanlagen vermehrt Legionellen-befunde bei den vorgeschriebenen, routinemäßigen Trinkwasseruntersuchungen festgestellt. Im Befundfall muss der Grundstückseigentümer oder die Eigentümergemeinschaft mittels einer Gefährdungsanalyse die Trinkwasserinstallation begutachten lassen, um Ursachenforschung zu betreiben, die Schwachstellen in Bezug auf den Stand der Technik aufzudecken und um diese dann beseitigen zu lassen. Hierbei stellt sich immer häufiger heraus, dass die Installationen selbst oft nahezu mangelfrei sind, das Legionellenvorkommen jedoch auf mangelhaftes Nutzerverhalten zurückzuführen ist. Entweder dadurch bedingt, dass in größeren Wohnungen nicht alle Entnahmestellen regelmäßig benutzt werden, oder dass einzelne Wohnungen im Ganzen das Problem auslösen.

Durch lange Stagnationszeiten (bei selten genutzten Zweit- oder Ferienwohnungen, bei Leerstand oder Unterauslastung) kann es zur Vermehrung von Mikroorganismen und der Migration von chemischen Stoffen kommen. Experten gehen davon aus, dass Bakterien im Trinkwasser weitaus häufiger für Infektionen verantwortlich sind als bisher angenommen. Stagnation kann überall dort auftreten, wo Trinkwasserinstallationen nicht sach- und vorschriftsgemäß betrieben werden.

Die DIN EN 806-5 fordert im Rahmen des bestimmungsgemäßen Betriebes einen vollständigen Wasseraustausch mindestens alle 7 Tage. Die Richtlinie VDI/DVGW 6023 sieht grundsätzlich alle 72 Stunden einen Wasseraustausch vor. Der Betrieb ist dabei nicht auf das gemeinschaftliche Verteilernetz beschränkt, sondern er umfasst vielmehr auch alle Entnahmestellen, z. B. auch die jeder einzelnen Wohnung. Damit ist auch plötzlich jeder Wohnungseigentümer Betreiber und hat für den regelmäßigen Wasseraustausch in seiner Wohnung zu sorgen.

„Trinkwasser muss fließen“. Mikrobiologische Bestandteile wie Legionellen und andere Keime können die Qualität des Trinkwassers beträchtlich beeinflussen. Dies geschieht vor allem im innerhäuslichen Leitungssystem. Denn ungenügender Wasserdurchfluss bietet Wasserkeimen ideale Lebensbedingungen. In Stagnationszeiten bildet sich auf Grund mikrobieller Prozesse eine Schleimschicht, der sogenannte Biofilm, im Leitungsnetz. Dieser bietet Wasserbakterien und Keimen wie beispielsweise Legionellen, ideale Lebensbedingungen. Kommt es nach einer längeren Stagnation zu einer Wasserentnahme können diese Keime freigesetzt werden. Außerdem besteht die Gefahr der Rückverkeimung in das gesamte Trinkwasserleitungssystem des Gebäudes.

Um Stagnation in der gesamten Gebäudeinstallation zu vermeiden und die erforderlichen Temperaturen in den Kalt- und Warmwasserleitungen sicherzustellen, bedarf es automatischer Spülpläne. Nur durch den regelmäßigen Austausch direkt am Point-of-Use (Entnahmestelle) wird die Anzahl der im Wasser befindlichen Schadstoffe und Erreger vermindert.

Für Wohnungen, die nicht regelmäßig bewohnt werden, muss der Eigentümer also sicherstellen, dass die Wasserentnahmestellen regelmäßig gespült und diese entsprechend dokumentiert werden. Intelligente, automatische Freispül-Armaturen bieten hier eine echte Alternative und entscheidende Vorteile: Stagnierendes Wasser wird bedarfsgerecht bis zum Punkt des Wasseraustritts an der Entnahmestelle ausgespült. Aufwändige Spülpläne entfallen und dank Abschalt-Automatik verbrauchen diese Armaturen nur so viel Wasser wie benötigt wird.

Die Kosten für vernünftige und optisch ansprechende Lösungen durch Armaturen dieser Art bewegen sich inklusive Einbau in einer Spanne zwischen 750,– und 1.100,– Euro, je nach Komfortbedürfnis und Art der Entnahmestelle (Küche, Waschtisch, Dusche). Die Armaturen verwenden einen Teil des gesparten Wassers für die Freispülung. Zusätzlich zur Qualitätssicherung amortisieren sich so die Anschaffungskosten durch diese laufende Kosteneinsparung.