Einatmen, ausatmen. Ungefähr 29.000 Mal am Tag
Aber wie gesund ist die Luft, die wir täglich einatmen?

CO2 ist grundsätzlich nicht toxisch. Zu viel CO2 in der Luft beeinträchtigt jedoch die Sauerstoffaufnahme im Körper. Bereits bei CO2-Konzentrationen von 1200 bis 1500 ppm kann es zu Müdigkeit, Konzentrationsschwäche bis hin zu Kopfschmerzen kommen. Das ist eine Gefahr vor allem in geschlossenen, ungelüfteten Räumen, denn mit dem Anstieg des CO2-Gehaltes erhöht sich auch die Konzentration anderer Stoffe wie beispielsweise viren- und keimbelasteter Aerosole. Eine hohe Kohlendioxid-Konzentration in geschlossenen Räumen stellt außerdem einen indirekten Indikator für eine hohe Aerosolkonzentration und damit auch für ein erhöhtes Infektionsrisiko dar.

Gefährdet das Tragen von FFP2 Masken unsere Gesundheit?

Diese Frage stellt sich vor allem in Anbetracht der CO2-Rückatmung. Letzteres lässt sich allerdings nur aufwendig messen, denn die Luft, die wir ausatmen, enthält rund 40.000 ppm, sodass normale Sensoren, bereits beim Anhauchen ohne Maske eine Übersättigung anzeigen würden.

Kohlendioxid-Rückatmung durch Masken: ein Problem?

Wie gefährlich sind also die hohen Kohlendioxid-Konzentrationen unter der Maske? Die einfachen chirurgischen OP-Masken sind durchlässig genug und lassen Luft auch an an der Maske vorbei strömen. Die CO2-Rückatmung stellt hier kein Problem dar. Selbst bei den FFP2 Masken, stellt die Rückatmung nur selten ein Problem dar.

Beim Tragen von FFP2 Masken auf das eigene Wohlempfinden achten!

Das Tragen von FFP2-Masken ist nicht gesundheitsgefährdend – zumindest nicht bei Menschen mit einer normal funktionierenden Lunge. Vielmehr ist es die Durchfeuchtung der Maske nach langem Tragen und das damit verbundene Komfortgefühl. Wenn man das Gefühl hat, zu wenig Sauerstoff zu bekommen, sich benommen fühlt oder Luftnot unter der Maske verspürt, sollte man sie abnehmen. Das individuelle Empfinden oder einfach nur gesunder Menschenverstand sind hier entscheidend.

CO2 Anstieg in der Außenluft ist rasant gestiegen

Durch die Verbrennung von Kohle, Erdöl oder Erdgas in der Industrie oder beim Heizen wird seit dem Beginn der Industrialisierung weltweit immer mehr Kohlenstoffdioxid freigesetzt. In den letzten 60 Jahren, seit der ersten Messung der CO2 Dichte im Jahr 1958, ist die CO2-Konzentration in der Außenluft von 300 ppm auf etwa 500 ppm gestiegen.

CO2 Gehalt Indikator für Luftqualität in Innenräumen

Zur hygienischen Beurteilung von Innenräumen wird oft die sogenannte Pettenkoferzahl von 1.000 ppm herangezogen, die die Bestimmung eines lufthygienisch akzeptablen Bereiches erlaubt. Wird der Wert überschritten, lässt die Leistungsfähigkeit nach, die Müdigkeit und das Risiko sich anzustecken steigen.

Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit fand 2006 in einer Untersuchung zur Luftqualität an bayerischen Schulen heraus, dass in 92% der Klassenräume 1.000 ppm weit überschritten wurde, teilweise überschritt der mediane CO2-Innenraumluftgehalt sogar die 4000 ppm Marke. Insbesondere in der Wintermessperiode herrschte eine mehr als unbefriedigende Luftqualität in den Klassenräumen.

2008 hat die Innenraumlufthygiene-Kommission des Umweltbundesamtes einen Leitfaden für de Innenraumhygiene in Schulgebäuden herausgegeben. Vordringliche Aufgabe der Lüftung ist die Erneuerung der Raumluft durch die Zufuhr von Frischluft von außen. Bei natürlichem Luftwechsel und abhängig von der Raumbelegung ist aber eine mehrfache Stoßlüftung pro Stunde erforderlich, um das von Menschen beim Ausatmen produzierte Kohlendioxid aus der Raumluft in ausreichendem Maße abzuführen.

CO2-Ampel für eine gute Luftqualität

Kurzfristig umzusetzen und in der Anschaffung wesentlich günstiger ist eine CO2-Ampel, wie zum Beispiel der KHS CO2-Monitor, die einfach in einen Raum gestellt werden kann. Sie erfassen zuverlässig den CO2 Gehalt, die Temperatur und die Luftfeuchte. Steigt der Gehalt über 1000 ppm an, leuchtet die Ampel gelb und rot. So kann man zielgenau lüften und die Luftqualität aufrechterhalten.

RLT Anlagen nur mit fachgerechter Handhabung und Wartung

Eine Nachrüstung mit raumlufttechnischen Anlagen (RLT) bietet langfristig eine Möglichkeit, die Raumluft zu verbessern. Eine regelmäßige Hygieneinspektion von Klima- und Lüftungsanlagen ist dann Pflicht, weil sie sonst bei Verschmutzung oder nicht fachgerechter Handhabung und Wartung (siehe Reinigung von RLT-Anlagen) eine Gefahr für Gesundheit und Umwelt darstellen können. Die Umrüstung ist aber mit einem sehr hohen finanziellen Aufwand verbunden, den sich viele Institutionen auch mit Fördermitteln nicht leisten können.

Luftreinigungsgeräte, die sich einem reißenden Absatz erfreuen, sind aber auch nicht die bessere Lösung. Sie sind teuer, müssen richtig aufgestellt werden und benötigen ausreichend Außenluft. Der größte Nachteil ist aber der laute Betrieb.

Fazit

Je näher die CO2-Konzentration im Raum im Bereich der Außenluftkonzentration liegt, desto besser und gesünder ist die Raumluft. Wer den CO2 Gehalt niedrig hält, mindert die Konzentration anderer Schadstoffe und damit nicht zuletzt das Ansteckungsrisiko.